
Credit: Bayerische Staatsoper
03. – 11. Mai 2025
MATSUKAZE
Premiere am 03. Mai 2025
Komponist Toshio Hosokawa. Libretto von Hannah Dübgen nach dem gleichnamigen Nō-Spiel von Zeami.
empfohlen ab 16 Jahren
Opern-Installation
Eine Produktion des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper
Mit dem Münchener Kammerorchester und den VOCES Stuttgart
In deutscher Sprache. Mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache. Neuproduktion.
Die Abendkasse öffnet 15 Minuten vor der Öffnung der Halle.
Erster Einlass in die Aufführung: 19:00 Uhr – letzter Einlass in die Aufführung: 19:30 Uhr.
Mit dem Eintreten in den Vorstellungsraum beginnt für Sie die Aufführung. Während des gesamten Abends sind Sie eingeladen, sich frei durch den Raum zu bewegen und ggf. einen Sitzplatz auf dem Boden einzunehmen. Darüber hinaus steht eine begrenzte Anzahl an Stühlen bereit. Die Abendkasse öffnet jeweils um 18:45 Uhr.
Einführungen finden jeweils eine Stunde vor jeder Vorstellung (außer am Tag der Premiere) im Y.OUR Pavillon statt. Sitzplätze nur begrenzt vorhanden, Dauer ca. 20 Min
INSZENIERUNG
Die traumwandlerische Oper Matsukaze, Bearbeitung eines japanischen Nō-Theaterstücks aus dem 15. Jahrhundert von Meister Zeami, erzählt die tragische Geschichte zweier Schwestern, der Salzsammlerinnen Matsukaze und Murasame, die sich in den Edelmann Yukihira verliebten. Eines Tages war dieser in die Stadt gegangen und nie zurückgekehrt. Seit dem warten die Schwestern endlos auf ihn. Selbst nach ihrem Tod bleiben sie Gefangene ihrer Sehnsucht. Als ewige Geister sind sie an einen Strand gebunden, an dem nur eine einzelne Kiefer steht, und sammeln dort immerfort Salz. Hunderte Jahre später scheint ein Mönch ihnen einen Weg zur Erlösung anzubieten. Werden sie endlich loslassen können?
Ein für unsere Zeit lebendiges Nō-Theater erschaffen und neue Inszenierungsweisen für die Oper ermöglichen – das war Toshio Hosokawas Anliegen bei der Komposition von Matsukaze. Dabei beschreibt er das zentrale Thema des Nō-Theaters als das „Drama der Seelenheilung“ – besonders stark ausgeprägt in der Untergattung Mugen Nō, bei dem die Überblendung von Traum bzw. Illusion und Realität im Vordergrund steht und zu der Matsukaze gehört. Diese Aspekte greift auch das Regieduo Lotte van den Berg und Tobias Staab auf. In ihrer Herangehensweise an das Stück stellen sie Fragen nach Bindung und Erlösung der Seelen: Woran halten wir uns fest? Was kann uns befreien? Und wollen wir das überhaupt? Gemeinsam mit einem vielfältigen Ensemble aus Sänger:innen und Tänzer:innen erforschen sie diese Facetten der Abhängigkeit – in einem Raum, der von der international renommierten Künstlerin Alicja Kwade gestaltet wird und auch die Zuschauer:innen dazu einlädt, sich ganz in den Bann dieser Opern-Installation zu begeben.
Regieteam
Lotte van den Bergs Produktionen bewegen sich zwischen Tanz, Theater und Film und arbeiten sowohl mit professionellen als auch mit Laiendarsteller:innen. Im Jahr 2014 gründete sie Third Space, eine kleine und sehr flexible Organisation mit Sitz in Amsterdam, mit der sie derzeit ihre Arbeit realisiert. Hier initiierte sie unter anderem gemeinsam mit dem bildenden Künstler Daan‘t Sas das langfristige Projekt Building Conversation. Seit seinem Beginn hat sich Building Conversation zu einem internationalen Künstlerkollektiv entwickelt, das fasziniert ist von dem, was passiert, wenn man im Gespräch aufeinandertrifft. Tobias Staab ist Spezialist für die Schnittstelle zwischen experimenteller elektronischer Musik, Tanz, installativen und performativen Künsten. Er lancierte und kuratierte zahlreiche Programme und Festivals. Gemeinsam mit dem Choreographen Richard Siegal gründete er 2016 die Tanzcompagnie Ballet of Difference. Seit 2019 arbeitet er als Regisseur im Grenzgebiet zwischen Performance, Tanz und Film. Mit Alicja Kwade arbeiten beide nun erstmalig zusammen. Die Arbeit der bildenden Künstlerin ist inspiriert von philosophischen, naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen. In ihren Skulpturen verhandelt sie Modelle und Konstruktionen zur Wahrnehmung von Realität, um die Möglichkeiten subjektiver und objektiver Erkenntnis zu hinterfragen. Gemeinsam nähert sich das Team nun Toshio Hosokawas Werk Matsukaze und dem Kosmos der Oper.
Besetzung
Musikalische Leitung: Alexandre Bloch
Inszenierung: Lotte van den Berg, Tobias Staab
Bühne: Alicja Kwade
Kostüme: Annika Lu
Soundartist: Mieko Suzuki
Licht: Matthias Singer
Chor: Johannes Knecht
Dramaturgie: Saskia Kruse
Matsukaze: Seonwoo Lee, Yumiko Yoshioka
Murasame: Natalie Lewis, Yuko Kaseki
Mönch: Paweł Horodyski, Thomas Schmauser
Fischer: Bruno Khouri, Mieko Suzuki
Der Baum/Yukihira: Corey Scott-Gilbert
Münchener Kammerorchester
VOCES Stuttgart